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Folge 6: Wir leben in einer Welt, widdewidde wie sie dem Manne gefällt

Ach wie schön ists doch manchmal, mich in meinen Privilegien zu suhlen und frank und frei behaupten zu können: "Feminismus? Brauch ich nicht!“ Blind und glücklich ignoriere ich eine Welt, in der Menschen aufgrund so vieler Dinge gleichzeitig diskriminiert werden können, dass sie es selbst gar nicht mehr zuordnen können. Ich schlafwandle durch eine Welt, die von Männern für Männer kreiert wurde. Denn er ist die Norm, sie und alle anderen die Abweichung. Aus dieser Perspektive werden Medizinbücher geschrieben, literarische Klassiker gekrönt, Autos getestet und Filme gedreht. Es ist gut für den Mann? Dann wird es schon irgendwie für alle passen.

Wir reisen diesmal von antifeministischen Tendenzen zur Intersektionalität, um dann festzustellen, wie sehr die Welt auf den Mann ausgerichtet ist und warum z.B. Gendern dann vielleicht doch ein bisschen Sinn macht.

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DER Serientipp der Serientipps 2019 ist für mich ganz klar "Fleabag" mit Phoebe Waller-Bridge. Zu sehen auf Amazon Prime.

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Auch ne Art Intersektionalität darzustellen ;) © ZAK, Martin

Häppi feministische Feiertage wünsche ich -

Dank Miley Cyrus auch mit dem passenden Songtext.

weiterführende Literatur & Links:

Tupoka Ogette: exit Racism - rassismuskritisch denken lernen

Tupodcast von Tupoka Ogette

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Frauen schreiben auch Podcast

Frauen schreiben auch auf Instagram

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Filmlöwin - das feministische Filmmagazin

Facebook-Gruppe „Feministische Filmkritik - Bechdel-Test“

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Geschickt gendern: https://geschicktgendern.de/

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1000Dank an alle Sprachnachrichter*innen, Tupoka Ogette vom „Tupodcast" und Vivi und Katha vom „Frauen schreiben auch“-Podcast

Coverdesign: Svenja Limke

Titelmusik: Louis Schwadron

Illustration zu Folge 6_Teil 1.jpg
Illustration zu Folge 6_Teil 2.jpg

Illustration von Lena Luisa Leisten

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Bei mir war es Alice Schwarzer, mit der ich nicht in einem Topf landen wollte. Angela Merkel erscheint Parität (Gleichstellung) zwar „logisch“, aber Feminismus, hmmm, nee. In Interviews habe ich schon Frauen wie Collien Ulmen-Fernandes und Laura Malina Seiler höflich vor dem Feministin-Label zurücktapsen hören und Ronja von Rönne ist überhaupt erst auf meinem Radar erschienen, weil sie der Feminismus einst anekelte. Gut, dass sie bei der folgenden Preisverleihung ihres Arbeitgebers dankend ablehnen konnte und klar machte, dass sie den Text mittlerweile unreflektiert findet.

In der 6. Podcastfolge von „Feminismus mit Vorsatz“ erzähle ich ja auch vom ZEIT-Artikel „Unser Geschwätz von gestern“ von Julia Friese. Dort berichtet sie von ihrem Weg vom ignoranten Ich, dass den Feminismus nicht braucht, zum feministischen Ich.

Sie schreibt: „Und wie viele Male hatte es mich bereits regelrecht wütend gemacht, dass manche Frauen öffentlich erzählten, sie seien nicht feministisch und würden diese Bezeichnung für sich ablehnen, weil sie etwa glaubten, dass man sich individuell gegen die "vermeintlich strukturellen Nachteile" wehren könne. Oder sie lehnten den Feminismus ab, weil sie "Männern generell einfach nicht mit Hass begegnen wollten". Mutig, dachte ich dann immer. Nichts verstanden, aber trotzdem eine Meinung haben. Dabei war ich selbst mal eine dieser mutig-nichtswissenden Frauen.“

Eeees is' nich' einfach. Denn um feministische Forderungen durchbringen zu können, brauchen wir alle und nicht nur die, die sich durch die feministischen Klassiker gelesen haben und Patriachat richtig schreiben können. Wie wir dahin kommen? Entweder es läuft wie in der wunderbaren Illustration von Lena Luisa Leisten über Leidensdruck oder eben über Interesse. Oder?

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